Leichter gesagt, als getan! In der Tat nicht ganz so einfach, für mich aber schon fast essentiell. „Kleine“ Dinge bewußt wahrnehmen, für den Moment genießen und auf der „inneren Festplatte“ speichern.

Fiel mir -rückblickend- schon immer schwer. Und ich erkannte auch nicht wirklich den „wahren Wert“ in ihnen. Waren viele dieser Dinge doch fast schon lächerlich lapidar. Der Sonnenaufgang mit seinen vielen Farben, der Geruch von fischgekochten Kaffee, Blätterrauschen im Wald, eine kühle Brise die über den Körper streift… Alles Dinge Momente die man schon tausendfach erlebt/gesehen und genauso schnell auch wieder vergessen hat. Momente, die oftmals im hektischen Alltagsgedöns untergehen. Und doch so kostbar sind…

Bringen sie uns doch einen -vielleicht auch nur kurzen- Moment der Entschleunigung. Man ist bei sich, dem (Sinnes)Eindruck und kann die innere Uhr mal einen Moment lang verlangsamen. Wie bereits oben schon geschrieben, habe ich diesen Momenten eigentlich nie viel Wert geschenkt. Mir war das -um ehrlich zu sein- viel zu albern. Ist es doch nichts von Nachhaltigkeit… Habe ich gedacht. Sollen das meinetwegen irgendwelche esoterischen Spinner machen und Blätter beim vom Baum fallen beobachten. Rückblickend war ich wohl der Spinner. :D

Zwischendurch gab es zwar eine Zeit, in der ich mich damit schon mal beschäftigt habe (Erstmalig in meinem ersten Hypnoseseminar), aber es ging -auch dank der Kopfkirmes– irgendwann wieder verloren. Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, hat mich die letzte Behandlung in der Tagesklinik (wieder?) an das Thema herangeführt und mir gezeigt, wie wichtig es doch ist auch kleine Dinge schätzen zu lernen. Es gab da zwei „Schlüsselmomente“, die mich haben „aufmerken“ lassen…

Zum einem gab es da einen Morgen während der Behandlung, an dem ich (das erste Mal?!) so wirklich den Duft des frisch aufgebrühten Kaffee wahrgenommen habe. Ich stand in meiner Küche, habe heißes Wasser in den Filter gegossen und bin dann wieder raus um einen anderen Handgriff zu machen. Dabei ist mir ganz deutlich aufgefallen, wie sich der Duft in der Wohnung verteilte. Es war nix besonderes an dem Umstand des Kaffee kochen… Wie eigentlich jeden Morgen. Doch dieser Duft war in diesem einem Moment so intensiv, so „besonders“ und wohltuend… Das ich wirklich einem Moment inne gehalten und ihn einfach genossen habe. Rückblickend gesehen, hatte ich sogar den ganzen Tag noch etwas davon. Einfach, weil ich innerlich lächeln musste, als ich an diesen Duft morgens gedacht habe.

Der zweite „Aha-Moment“ war eigentlich auch recht unspektakulär. Die Sonne ging recht farbenfroh hinter den Wolken auf, ich stand an diesem Morgen draußen vor der Tagesklinik und habe zwei Mitpatienten dabei belauscht, wie sie sich eben über jenen Sonnenaufgang unterhielten. Bis zu diesem Punkt habe ich dem -farbenfrohen- Sonnenaufgang überhaupt kein Blick gewürdigt. Ich hing bei mir und meinen Gedanken fest. Doch als ich dann ebenfalls in den Himmel schaute, die vielen Farben gesehen und auch diesen Moment für mich genossen habe… Waren meine Gedanken ausnahmsweise mal richtig still. So still, wie ich die Kopfkirmes bis dato selten erlebt habe. Auch von diesem Moment konnte ich den Tag über noch „zehren“.

Diese zwei Schlüsselmomente haben mir ganz deutlich aufgezeigt, dass es wichtig ist auch kleine Dinge zu schätzen. Sich vermeintlichen Alltäglichkeiten wieder bewußt zu werden und diese auch ganz aktiv in den Alltag einzubauen. Und sie auch durchaus –z.B. schriftlich– festzuhalten. Seien sie noch so banal und alltäglich. Wenn sie gut tun, gehören sich gespeichert! Und mir tun diese kleinen Momenten -wieder- gut…

Bildquelle: pixbay.com

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